Die Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein

Eine alte Journalisten-Regel sagt: Ein guter Reporter geht auch mal dahin, wo es weh tut. Und da ihr hier natürlich nur Top-Reportagen lesen sollt, habe ich mich für diesen Beitrag strengstens an diese Regel gehalten. Mein Kurzurlaub in der Park-Klinik Manhagen war nämlich durchaus mit Schmerzen verbunden. Aber von vorn ;)

Die Sache mit dem Tennis

Aufmerksame Leser erinnern sich vielleicht noch daran, dass ich im Frühjahr 2017 begann, Tennis zu spielen. Meine Begeisterung kannte keine Grenzen, ich konnte nicht genug davon bekommen, hinter diesem kleinen, gelben Ball herzurennen. Ihr ahnt es schon – Knie sind nicht bedingungslos begeistert von dieser Art der Bewegung. Vor, zurück, schnelle Drehungen und Stops – da bist du als Knie besser hart im nehmen oder du fängst an, dich zu melden. Mein linkes Knie entschied sich für Letzteres.

Ein bisschen wie Ostern – Bälle einsammeln mit dem Schläger
Ein bisschen wie Ostern – Bälle einsammeln mit dem Schläger

Diagnose Knorpelschaden

Klingt ätzend? Ist es auch. Erst recht, wenn du dich den ganzen Winter auf die Outdoor-Saison freust, noch dazu monatelang am Stück die Sonne scheint, du aber direkt zu Saisonbeginn in die Knie gehst, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer kurzen Phase, in der noch Hoffnung bestand, das nörgelnde Knie vielleicht mit Bordmitteln unter Kontrolle zu bekommen, gab ein Tennis-Turnier am Pfingstsonntag ihm den Rest. Charmante Ärzte formulieren in diesem Zusammenhang gern Sätze wie: „Ab 20 geht es abwärts für die Gelenke.“ Genau mein Humor ;)

Die Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein
Die Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein

Kurzurlaub in der Park-Klinik Manhagen

Was für ein Glück, dass es gleich hier im Dorf nebenan eine bezaubernde Klinik gibt, die sich u. a. auf Knie spezialisiert hat. Die Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf. Eine Arthroskopie erledigen die Experten dort mit Links. Wobei das leicht übertrieben ist. Um nämlich minimal-invasiv im Knie operieren zu können, werden zwei kleine Löcher in selbiges gebohrt (um es mal laienhaft zu formulieren). In eines der Löcher fährt eine kleine Kamera, mit der der Chirurg überprüft, was sein Werkzeug im Inneren des Knies so tut. Das Spannendste daran: Über einen Monitor durfte auch ich zuschauen, wie der kleine Knie-Gelenk-Bagger sich um ausgefransten Knorpel und ähnliches kümmerte.

Wichtig: Knie vor dem Operieren kennzeichnen … – Foto: Nicole Stroschein
Wichtig: Betroffenes Bein vor dem Operieren kennzeichnen … – Foto: Nicole Stroschein

Arthroskopie Olé

Was ich sah, erinnerte mich an eine Unterwasserwelt mit Korallen und See-Anemonen. Ein völlig unblutiger Anblick, aber umfallen wäre ja eh schwer möglich gewesen, weil ich ohnehin schon lag. Der Chirurg meines Vertrauens erklärte mir unterdessen, was er tat, zeigte mir, wie ein unversehrter Meniskus aussieht und ein angegriffener im Vergleich dazu. Coole Sache, wann kriegt man sowas sonst schon mal zu sehen? Für alle, die bei ihrer eigenen OP nicht zusehen wollen, gibt es aber auch die Möglichkeit, eine Vollnarkose in Anspruch zu nehmen. Aber das entspräche natürlich nicht besagter Reporter-Regel!

Blick ins Knie – Foto: Park-Klinik Manhagen, Dr. Jan Hennings
Blick ins Knie – Foto: Park-Klinik Manhagen, Dr. Jan Hennings

Wie auf dem Flughafen

Insgesamt dauerte der Eingriff ca. 15 Minuten. Der OP-Bereich der Park-Klinik und die Abläufe dort, beeindruckten mich sehr. Das Ganze erinnert ein wenig an einen Flughafen. Unglaublich viele Menschen wuseln umher und bereiten die vielen Operationen vor, dabei ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Von der Abholung im Zimmer, über die Anästhesie bis hin zum „Aufwach-“Raum, in dem ich auch kurz verweilen durfte. Ca. 20 000 Operationen werden hier jährlich durchgeführt, von Montag bis Freitag herrscht im OP-Trakt Hochbetrieb. Das Tolle: Jeder, der mir begegnete hatte ein freundliches Lächeln, auch mein manchmal etwas schräger Humor stellte kein Problem dar. Im Gegenteil, mir begegneten ausnahmslos Menschen, die selbst viel gute Laune vorwiesen. Was kann man sich in einer solchen Situation mehr wünschen?

Frisch operiert in der Park-Klinik Manhagen – Foto: Nicole Stroschein
Frisch operiert in der Park-Klinik Manhagen – Foto: Nicole Stroschein

Der Aufenthalt in der Park-Klinik

Insgesamt blieb ich etwas mehr als 24 Stunden in der Klinik. Theoretisch sind solche Operationen auch ambulant möglich. Um aber ordnungsgemäß über den Laden berichten zu können, blieb ich für eine Nacht dort.  Mein Eindruck: In der Park-Klinik kannst du dich  bedenkenlos zu einem Kurz-Urlaub einmieten, wenn es denn die Lage erfordert. Freundliches Personal, ordentliche Verpflegung, kompetente medizinische Betreuung. Aber seht einfach selbst:

Zimmer in der Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein
Zimmer in der Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein
Abendessen in der Park-Klinik Manhagen – Foto: Nicole Stroschein
Abendessen in der Park-Klinik Manhagen – Foto: Nicole Stroschein
Zimmer in der Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein
Zimmer in der Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Nicole Stroschein
Ausblick aus dem Zimmer der Park-Klinik-Manhagen - Foto: Nicole Stroschein
Ausblick aus dem Zimmer der Park-Klinik-Manhagen – Foto: Nicole Stroschein

Das Knie und der Heilungsprozess

Nun nützt ja der schönste Kurz-Urlaub nichts, wenn am Ende kein anständiges Ergebnis dabei rumkommt. Deshalb also kurz zum aktuellen Stand der Dinge. Seit der OP am 31. Mai, habe ich mich bemüht, alles zu tun, um wieder wie ein junges Reh durch die Welt und über den Tennis-Platz hüpfen zu können. Mobilisation, Krankengymnastik, Schwimmen, Radfahren und seit einigen Wochen Aufbautraining im Fitness-Studio. Die gute Nachricht: Es wird besser und besser. Zu behaupten, das Knie sei wieder wie neu, wäre aber noch gelogen.

Training an der Beinpresse – Foto: Nicole Stroschein
Training an der Beinpresse – Foto: Nicole Stroschein

Ich hätte tatsächlich gedacht, das würde alles etwas schneller gehen. Was aber sicher auch meiner natürlichen Ungeduld geschuldet ist. Abgesehen davon, ist so ein Knie offensichtlich auch ein recht kompliziertes Gelenk. Ich kann euch also nur empfehlen, pfleglich mit den euren umzugehen :)

Kein Tennis ist keine Lösung!

Nun fragt sich vielleicht der Eine oder Andere, ob es denn wohl ratsam ist, wieder Tennis zu spielen? Meine Meinung dazu: Kein Tennis ist keine Lösung! Es gibt Dinge, da bin ich stur. Liegt aber auch daran, dass kaum (!) etwas die gleichen Glücksgefühle bei mir auslöst, wie Tennis. Dieses Gefühl, wenn du den Ball gut triffst … Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich nur daran denke :) Und das ist kein Scherz!

Trotzdem sind wir uns alle einig, dass es wohl gelenkschonendere Sportarten gibt. Es wird also vermutlich auf einen Kompromiss hinauslaufen. Ich betreibe das gelenkschonende und Knie-Stützende Zeug (Schwimmen, Muskeltraining, Radfahren), um dem Knie eine optimale Umgebung zu bieten. Und spiele dann – wenn ich wieder fit bin – Tennis in einem knieschonenden Rahmen. Will heißen: Lieber Doppel als Einzel und eher eine als drei Stunden ;)

Kleiner Ausblick

Wann das sein wird, kann ich im Moment tatsächlich noch nicht beurteilen. Die OP liegt gut acht Wochen zurück, ich fühle im Moment noch bei fast jedem Schritt, dass da noch was in der Entwicklung ist. Es sind keine Schmerzen, aber irgendwie scheint sich da im Knie noch einiges zurechtzuruckeln. Schwierig zu beschreiben. So oder so halte ich euch natürlich auf dem Humpelnden Laufenden.

Abgesehen davon gibt es in diesem Beitrag noch weitere Infos über die Park-Klinik und die Menschen, die sich um mich und mein Knie gekümmert haben. Das wäre zum Einen Dr. Jan Hennings, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin und Chefarzt. Außerdem noch die bezaubernde Schwester Jule, um auch noch eine andere Sichtweise auf das Arbeiten in einer solchen Klinik zu zeigen.

Entlassung aus der Park Klinik Manhagen in Großhansdorf – Foto: Guido Theinert
Entlassung aus der Park Klinik Manhagen in Großhansdorf mit Schwester Jule – Foto: Guido Theinert

Diese beiden charmanten Menschen und Mediziner darf ich demnächst an ihrem Arbeitsplatz zeigen und begleiten und natürlich nehme ich euch mit. In diesem Sinne: Habt es nett und achtet auf eure Gelenke.

Fast wie neu: Nics Knie – Foto: Luzie Stroschein
Fast wie neu: Nics Knie – Foto: Luzie Stroschein

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13 Kommentare

  1. Ich komme gerade von Dr. Hennings, der mir diesen Blog wärmsten empfohlen hat. Warum? Ich glaube, weil ich während und nach meiner Knie OP Mitte Juli ähnliche Dinge berichtet habe wie du (während der OP wartete ich darauf, dass Nemo vorbeischwimmt weil das Innere meines Knies mich doch sehr an eine Unterwasserlandschaft erinnerte 🐠) Dr. Hennings hat auch mir während der OP alle meine sinnlosen,- oder auch vollen Fragen geduldig beantwortet und während der 24 Stunden in der Parkklinik habe ich nirgendwo grimmige Gesichter entdecken können. Schöner Artikel, hätte aus meiner Erfahrung dort genau so einen schreiben können 😃

    1. Oh, hallo Cordula!

      Du hast keine Vorstellung, wie sehr ich mich über deine Nachricht freue 🐠 Es gibt Selbsthilfe-Gruppen für alles Mögliche, aber eben nicht für Knie-Menschen mit besonders bunter Fantasie! Mitte Juli … wie geht es deinem Knie denn jetzt, nach vier Wochen? Ich finde ja, das könnte alles ruhig noch etwas schneller gehen, auch wenn der liebe Herr Dr. Hennings sagt, das passt schon so.

      Liebe Grüße

      Nicole 😀

      1. Hallo Nicole ☀️
        Bei einer Gruppe, die sich über die Vorzüge des Parkhotels äh ich meine der Parkklinik austauscht, mit einem seeligen Lächeln über das bunte Innere des Knies sinniert und Dr. Hennings in den höchsten Tönen für das geduldige Beantworten aller Fragen während der OP lobt – ach, da bin ich doch sofort dabei! Außerdem kenne ich mindestens noch drei andere ehemalige Operierte, die unserer Gruppe bestimmt beitreten würden 😃 Meine OP ist jetzt sechs Wochen her und wie du selbst auch sagst: es funktioniert noch nicht alles reibungslos und Dr. Hennings nahm gestern dieses für mich abscheuliche Wort “Geduld” in den Mund. Alles ist so wie es sein soll und auch die Beschwerden, die ich noch habe sind völlig normal nach so einem Eingriff. Nun gut, also übe ich die Sache mit der Geduld noch ein bisschen und werde es bis dahin genauso handhaben wie du – schwimmen (findet mein Knie großartig), Fitnessstudio und dann schauen wir mal.
        Dir weiter gute Besserung und ich werde sicherlich beim Lesen deiner anderen Blogeinträge noch oft lachen (gestern habe ich noch die Geschichte des Rasenroboters gelesen und will jetzt auch sofort einen haben. Mein Mann sagt aber noch NEIN ☹️) und bestimmt weiter Kommentare abgeben. So ein Austausch macht doch einfach Spaß und wer weiß, wieviele Gruppen wir noch gründen könnten 😁

        LG Cordula

        P.S.: das nette Mädel, das mir gestern deine Internetadresse gegeben hat, übergab mir den Zettel mit einem Lächeln und dem Hinweis: “Übrigens ist das meine Tante”. 😊

        1. Hey Cordula,

          ja, das ist meine süße Nichte, die da bei Dr. Hennings arbeitet 😊 Ist ja doll, dass du so viele Knie-Erfahrene kennst. Wobei ich mich vermutlich nur in meinem Tennis-Club umhören müsste, um genau so viele zu finden …

          Mähroboter ist super, sag das deinem Mann. Man kann die Zeit spitzenmäßig für was anderes nutzen.

          Und demnächst geht es hier ja weiter mit Park-Klinik-Berichterstattung.

          Mal schauen, ob sich noch mehr Leidens-oder-Freudensgenossen melden.

          Liebe Grüße

          Nicole

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