An anderer Stelle sah ich mich kürzlich mit einem Thema konfrontiert, das eigentlich so gar nicht in die freundliche Welt von nicmag passt. Die Geschichte von Michelle Knight (33) aus Cleveland. Michelle Knight gehörte zu den drei Frauen, die im Mai 2013 nach langjähriger Gefangenschaft aus dem Haus des Psychopathen Ariel Castro (†) befreit werden konnten.
Michelle Knight bei „Aktenzeichen XY …“
Sie selbst war elf Jahre in der Gewalt des Mannes, dem es nur gelungen war, sie zu entführen, weil sie seine Tochter kannte und so ein gewisses Vertrauen zu ihm hatte. Was Michelle Knight und die anderen zwei Frauen im Horrorhaus von Cleveland erlebten, übersteigt die menschliche Vorstellungskraft bei Weitem. Mehrfach wurde sie schwanger und jedes Mal sorgte Castro, der sich nach seiner Festnahme in der Haft das Leben nahm, dafür, dass sie das Kind nicht bekam …
Ihren eigenen Sohn, der zum Zeitpunkt ihrer Entführung zwei Jahre alt war, hat Michelle Knight bis heute nicht wiedergesehen. Er lebt in einer Pflegefamilie. Ein unvorstellbarer Gedanke für jede Mutter. Trotz – oder vielleicht gerade wegen dieser Erlebnisse – hat Michelle Knight jetzt die ganze Geschichte in einem Buch niedergeschrieben. Es heißt „Die Unzerbrechliche“ und erscheint heute bei Bastei Lübbe. Parallel dazu wird Michelle Knight am 21.5. um 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst – Spezial: Wo ist mein Kind?“ über ihr unfassbares Martyrium sprechen.
Gebt nicht auf, nach vermissten Kindern zu suchen!
Ihre Beweggründe für das Buch und auch den Schritt an die deutsche Öffentlichkeit erklärt Michelle Knight wie folgt: „Ich möchte mit meinem Auftritt in der „XY-Spezial“-Sendung zeigen, dass man mit Vertrauen in sich und mit enormer Kraft sogar Situationen durchstehen kann, die eigentlich unerträglich sind.“ Es sei ihr wichtig, den anwesenden Angehörigen von vermissten Kindern zu sagen, dass sie nicht aufgeben sollen, nach ihnen zu suchen. Denn eine der größten Qualen für Michelle Knight war über all die Jahre hinweg die hämische Behauptung ihres Entführers, dass niemand sie vermisst und niemand mehr nach ihr sucht.
Eine Geschichte, die niemanden kalt lässt
Nun habe ich, für eine größere Geschichte zur Sendung, „Die Unzerbrechliche“ gelesen. Und ich muss sagen, es gab immer wieder Momente, in denen ich nicht weiter lesen konnte, weil ich einen Kloss im Hals und Tränen in den Augen hatte. Wie soll einen die brutale Wahrheit über eine solche Geschichte auch kalt lassen? Ich erspare Ihnen und euch an dieser Stelle die grausamen Details. Aber es liegt mir doch am Herzen, die Botschaft Michelle Knights ein bisschen weiter in die Welt zu tragen. Es gibt immer Hoffnung darauf, dass vermisste Kinder – oder auch Erwachsene – zurückkehren, solange nicht erwiesen ist, dass sie nicht mehr leben. Und solange sollten wir sie auch nicht aufgeben. Informationen zu vermissten Kindern nimmt übrigens die Initiative Vermisste Kinder jederzeit entgegen. Auch unter der kostenlosen Hotline 116000. Und wer das Buch von Michelle Knight lesen möchte, kann dies natürlich auch tun. Die Eckdaten: Michelle Knight – Die Unzerbrechliche – Bastei Lübbe – Hardcover, 284 Seiten. Oder als ebook, z. B. über amazon:
Puh…
Das klingt wirklich absolut grässlich. Weiß nicht ob ich mir das Buch antun will. Ich fürchte da bekommt man Albträume von.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Wenn du das schon fürchtest, hör auch auf deine innere Stimme! Für mich ist es auch zu hart, ich musste es halt lesen, hätte es aber freiwillig auch nicht getan :)