Zweimal war ich im Laufe der letzten Jahre im legendären Lüdinghausen, um dort dienstlich tätig zu werden. Genauer gesagt, im Musik-Studio von Bernd Schöler (60), genannt Natze.
Und selten habe ich einen Ort besucht, an dem gearbeitet und gleichzeitig so viel gelacht wurde. Klar, dass ich Natze und seinem Lieblings-Arbeitsplatz eine Folge meiner wunderbaren Serie widmen muss. Der Mann lebt und liebt die Musik und das seit Jahrzehnten. „Spielmannszug, Beat-Band, Rockmusiker, DJ, Produzent – ich hab nicht viel ausgelassen“, erzählt er mit dem typischen Natze-Grinsen. 1986 gründete Bernd „Natze“ Schöler sein Studio Calling-Card-Musikproduktion. Und seit 1997 wohnt und arbeitet er unter einem Dach im eigenen Haus – optimal für jemanden, der seinen Beruf so lebt wie Natze. Das Studio ist 200 Quadrameter groß, allein der große Aufnahmeraum bietet 70 Quadratmeter, auf denen sich auch Big Bands mit bis zu 25 Personen austoben können. Dazu kommen zwei Regieräume sowie ein integriertes Grafik- und Video-Studio. Das Ganze randvoll mit technischem Equipment, das – wie Natze stolz erklärt – die technische Entwicklung der Musikbranche perfekt widerspiegelt: „Von alten Mikrophonen und analoger Ausrüstung bis zur modernsten, digitalen Technik.“ Als Live-Musiker spielten Natze und seine Bands Konzerte mit den Lords, Hardin & York und den Scorpions, die größten Erfolge als Produzent verbuchte er mit partytauglicher Musik, z. B. von den Hot Bandidoz, DJ Ötzi und Olaf Henning, der Cowboy mit dem legendären Lasso. Mit ihm tritt Natze als Gitarrist auch immer noch regelmäßig live auf. Und dann haben die Herren mindestens ebenso viel Spaß wie bei Aufnahmen im Studio – egal ob auf, vor oder hinter der Bühne. Auf eines allerdings legt Bernd Schöler wert: „Wir produzieren hier mit Herz, Verstand und Können.“ Und genauso vielfältig wie Natze selbst, sind auch die Menschen, die man in seinem Studio trifft. Wer mit Schlager rechnet, wird vielleicht auch mal von Jazz- oder Klassik-Sounds überrascht. Und ganz nebenbei betreibt Natze, der selbst als 15Jähriger seine ersten Platten auflegte, noch einen der größten DJ-Pools in Deutschland. Einer, der seinen Job und seinen Arbeitsplatz liebt und mit dem es immer etwas zu lachen gibt. Eins ist klar: Wenn nic mal wieder in der Ecke ist, kehrt sie sicher auf einen Cappuccino mit Natze im legendären Lüdinghausen ein :)
Nachtrag: Natze verstarb im Juni 2017. mach’s gut! Den Cappuccino trinken wir an einem anderen Ort 😞
Gute Laune zum Frühstück – Danke :-)
Aber sehr gern. Das legendäre Lüdinghausen, wollz :)