Gebt es zu, dies ist der Tag, auf den ihr gewartet habt: Nic zeigt ihre Tasche. Ständig das Intimleben fremder Handtaschen ans Licht zu zerren, ohne auch mal selbst Farbe zu bekennen, ist schließlich für Feiglinge. Nun, heute ist es soweit. Schließlich war ein Blick in meine eigene Tasche auch Auslöser für diese famose Serie.
Ganz neu, ganz petrol: Die Tasche
Diese wunderschöne Tasche hier ist allerdings noch recht neu. Und da höre auch schon die Ersten nölen: „dann ist ja wieder alles so clean – määähhh.“ Wartet es doch einfach ab! Insgesamt gesehen, bin ich eh nicht so der Taschenfreak. Natürlich habe ich immer eine dabei. Aber im Gegensatz zu Esther, die ja unsere erste Taschen-Protagonistin war, besitze ich eine sehr überschaubare Sammlung. Diese hier ist so ca. die vierte in der aktuellen Kollektion. Sie gesellt sich zu einem Riesen-Teil, das auch als Strandtasche dient, einer tollen, braunen Ledertasche, die ich mal mit einer Freundin getauscht habe und einer kleinen, schwedischen Army-Jute-Tasche mit Farbklecksen, die ich meinem Liebsten mopste. Ihr seht: Ich gehe nicht als Schicki-Micki-Taschen-Tussi durch. Nun aber zum aktuellen Modell: Ich kaufte sie mir vor wenigen Wochen, weil eine innere Stimme mir sagte: Du brauchst dringend eine Tasche in Petrol. Petrol ist meine Farbe, ich weiß das einfach. Fragt nicht. Also zackig in die Taschen-Abteilung des örtlichen Kaufhauses und da wartete sie auch schon auf mich. Petrol, von Tom Tailor, aus herrlich-knautschigem Lederimitat und – wie ich gerade feststelle – damals noch zehn Euro teurer als heute (ich habe 59 Euro bezahlt). Macht aber nix. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich über sowas ärgern. Ich freu mich lieber weiter über mein Täschchen. Nun aber endlich zum Inhalt.
Der Inhalt
– Mein Portemonnaie in Gute-Laune-Grün: Wusstet ihr, dass man Scheine nicht knicken soll? Sonst vermehrt sich das Geld angeblich nicht, wie mir eine Kollegin verriet. Seit ich um diesen Umstand weiß, habe ich das hier abgebildete Portemonnaie, gekauft in einer lustigen Boutique im Hamburger Schanzenviertel.
– 1 iphone 4s: Ja, eine über 3 Jahre (in Worten DREI) alte Möhre, die sich wacker schlägt. Tapferes kleines Ding! Übrigens: Seit ich mir angewöhnt habe, die Telefone in Gummi-Kondome zu stecken, hatte ich kein spinnenweben-artig gebrochenes Display mehr ;)
Einkaufsbeutel, Schminktäschchen, Holzbohrer
– 1 cooler Erdbeer-Einkaufsbeutel (sehr umweltfreundlich)
– 1 Schminktäschchen – es gehört nicht zum Standard-Equipment, sprich: oft wohnt es auch zu Hause. Grund dafür ist, dass ich eher minimalistisch veranlagt bin, wenn es ums Anmalen geht. Darin: Nagel-Schere & -Feile, Zahnseide, Augencreme, getönte Tagescreme, Bronze-Puder, Anspitzer für so Dingsbums-Stifte (Kajal?), die ich gar nicht besitze. Aber immerhin schon mal den Anspitzer dafür …
– 2 Holzbohrer für meine coole Akku-Bohrmaschine. Gekauft und seitdem nicht benutzt, sonst würden sie ja nicht in der Handtasche wohnen. Grundsätzlich aber Top-Equipment für JEDEN kreativen Menschen, der z. B. Löcher in Türen bohren möchte.
– Kaugummi, Deo (leer), 2 Lipglosse lose (im Schminktäschchen kann die ja jeder aufbewahren), Taschentücher (wenn ich mal wirklich dringend welche brauche, sind allerdings meistens keine drin), Kugelschreiber, Taschenlampe, lange Extra-Riemen, falls ich die Tasche mal über die Schulter hängen möchte.
– 1 kaputte Fahrrad-Lampe – ich trage sie seit ca. 2 Wochen mit mir umher, weil ich eine neue nach ihrem Vorbild kaufen möchte. Vielleicht erledige ich das gleich mal online?
– 1 blauer Kofferanhänger – ihn bekam ich kürzlich bei einem sehr netten Pressetermin mit Bergdoktor Hans Sigl und seinen Kollegen geschenkt. NDF heißt Neue Deutsche Filmgesellschaft. Das ist die Produktionsfirma der ZDF-Serie.
Schlüsselbund & Lektüre
– Mein Schlüsselbund – daran befestigt ein Schlüsselanhänger von 1001 Gewürze, der sensationellen Gewürz-Manufaktur meiner bezaubernden Ex-Kollegin Tinky. Ich freu mich immer, wenn ich den Schlüsselanhänger sehe und an sie denke. Sie ist nicht nur eine großartige Unternehmerin und ein wunderbarer Mensch, ihre Gewürze sind einfach köstlich und dürfen in meiner Küche nie fehlen.
– 1 Buch mit dem Titel Seelenscherben (Droemer TB, 240 S., 12,99 €). Der Autor, Werner Dopfer, ist Psychotherapeut und beschreibt darin einige Fälle, mit denen er in seiner langjährigen Praxis konfrontiert wurde. Sehr spannend, wenn man sich für das Innenleben von Menschen interessiert. Hierzu wird es demnächst gibt es auch eine Rezension.
Kassenbon, Jelly-Beans & Glücks-Cent
– 1 Kassenbon von Penny und eine Anmeldung für die Rabatt-Karte des Bio-Hofes Gut Wulfsdorf. Auch so ein Ort, von dem ich euch bald mal gesondert berichten möchte. Die Themen gehen mir so schnell also nicht aus.
– 2 Päckchen Jelly-Beans – die kommen in den Adventskalender meiner beiden jugendlichen Mitbewohner. Ihn bestücke ich immer in den Wochen vor dem 1. Dezember so nach und nach. Sprich: immer wenn ich etwas sehe, was da gut reinpassen würde, nehme ich es schon mal mit. So auch die Jelly-Beans (euch ist klar, dass das noch geheim bleiben muss!!!)
– Last, but not least: 1 Glücks-Cent! Ich habe keine Ahnung, wie er sich in die Tasche geschmuggelt hat. Aber ich finde es toll, dass er da ist. Ich sehe regelrecht, wie sich dank ihm meine (finanzielle) Zukunft golden vor mir ausbreitet :D
Gute Gelegenheit zum Aussortieren
Nun kennt ihr also die ganze Wahrheit über meine aktuelle Tasche. Einige Dinge habe ich bei dieser guten Gelegenheit gleich mal aussortiert. So liegen die Bohrer jetzt in Akku-Schrauber-Nähe, die Jelly-Beans im Adventskalender-Geheimversteck, der Kassenbon im Müll, genauso wie das leere Deo. Und dann habe ich noch eine Anmerkung zum Thema benutzte Taschentücher und Krümel zu machen: Benutzte Taschentücher stopfe ich nie in die Handtasche, sondern immer in meine Jackentaschen. Da finden sie sich in großer Menge. Ich erspare euch ein Lichtbild. Für Krümel ist diese Tasche vielleicht tatsächlich noch ein bisschen zu neu. Allerdings ist das auch nicht mein Schwachpunkt Nr. 1. Kekse und Brötchen werden entweder sofort aufgegessen oder (Achtung!) in Tupper-Dosen verstaut ;)
In diesem Sinne: Werft doch mal einen Blick in eure Taschen, ich suche permanent nach weiteren Opfern für diese Serie!
Toll übrigens auch diese Taschengeschichte auf dem Blog „geborgen wachsen“ – Ein Beitrag ganz nach meinem Geschmack :)
Mmmh… jetzt frage ich mich natürlich, warum du, anstatt eine neue Tasche zu kaufen, eine alte Tasche nicht einfach umgepinselt hast. Ist der Bann gebrochen? Wurde die Prinzessin geküsst? Oder ist einfach die Farbe leer?
Verdammt, da hätte ich auch selbst drauf kommen können … Aber: es ist natürlich auch die Form der Tasche entscheidend. Und die kann ja keinerlei Farbe ändern ;)