Schwedische Zimtrollen – Kanelbullar – Foto: Nicole Stroschein

Kanelbullar oder schwedische Zimtrollen. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen und euch geht, bei mir ist so ein regnerischer Nachmittag nicht im eigentlichen Sinne stimmungsförderlich. Es gibt natürlich diverse Möglichkeiten, sich dem grauen Geplätscher hinzugeben (Alkohol, deprimierende Schweden-Krimis, trübe Gedanken) oder wahlweise entgegenzustemmen. Der kundige Leser ahnt es schon: Nic tendiert zu Letzterem. Ich bin zwar keine Küchenfee der allerersten Kajüte, an trüben Tagen laufe ich allerdings immer wieder zu Höchstform auf. Kochen und Backen haben auf mich definitiv therapeutische Wirkung. Vergleichbar mit einem Sommertag am Strand (hach). Gestern war mal wieder so ein Tag. Ich erspare euch langwierige Schilderungen des norddeutschen Wetters.

Schwedische Zimtrollen – Backen für gute Laune

Schwedische Zimtrollen – Kanelbullar – Foto: Nicole Stroschein
Schwedische Zimtrollen – Kanelbullar – Foto: Nicole Stroschein

Kommen wir lieber zu der bereits-erwähnten, therapeutischen Maßnahme. Die Wahl fiel diesmal auf Backen, genauer gesagt schwedische Zimtröllchen – Kanelbullar, wie der Skandinavier sagt. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich nicht nur Eigentümerin einer Haustür in Schwedenrot bin (was mich natürlich schon allein für dieses Experiment prädestiniert), ich lebe auch in einem Haushalt mit diversen Franzbrötchen- und eben Kanelbullar-Fetischisten. Es gibt hier weit und breit niemanden, der nicht auf zimtig-zuckriges Backwerk steht. So gesehen wurde es natürlich allerhöchste Zeit, sich dem Thema mal persönlich zu nähern. Ich wühlte mich durch eine Auswahl von Rezepten und modifizierte schließlich mein eigenes zusammen, um dann zur Tat zu schreiten. Und, was soll ich sagen, der stimmungsaufhellende Effekt war größer als ich das erwartet hätte. Es hat richtig Spaß gemacht, die Dinger zu fertigen.

Schwedische Zimtrollen – Kanelbullar – Foto: Nicole Stroschein
Hefeteig für schwedische Zimtrollen – Kanelbullar – Foto: Nicole Stroschein

Erwähnt sei an dieser Stelle auch mal wieder dieses wunderbare Ausziehtischchen aus den 70er Jahren, an dem ich ja auch regelmäßig arbeite. Es eignet sich nicht nur zum Schreiben, sondern auch hervorragend zum ordnungsgemäßen Ausrollen von Hefeteigen. Wäre ich Küchendesigner, würde ich sofort dafür sorgen, dass solche Tische umgehend wieder Einzug in die aktuelle Kollektion halten. Nun ja, ich rührte, knetete, rollte, bestäubte und arbeitete also mit stetig-wachsender Freude vor mich hin, da tauchte sogar ein hilfsbereiter, junger Mann auf. Quasi direkt vom Fußballtraining auf die Kanelbullar-Showbühne, hilfreich, edel und gut. Mit großer Freude half er mir bei der Veredelung der Lecker-Teilchen. Gemeinsam saßen wir dann vor dem Ofen und waren schier begeistert von Wachstum und Bräunung  und schließlich dem Geschmack der runden Köstlichkeiten.

Kanelbullar – Das Rezept

Ein paar klitzekleine Kleinigkeiten zum Prozedere möchte ich allerdings doch noch gern erwähnen. Im Original sind Kanelbullar (aber auch Franzbrötchen) oft sehr zuckrig und klebrig und buttrig. Kann man machen, muss man aber nicht. Also habe ich die Zuckermenge der gängigen Rezepte einfach mal ein bisschen reduziert. Kardamom hatte ich leider auch nicht vorrätig, dafür aber ein sensationelles kleines Gewürzchen aus dem Hause 1001 Gewürze, das es leider so im Online-Shop der Gewürz-Königinnen nicht mehr zu kaufen gibt. Deshalb kann ich dafür auch keine Werbung machen, so gern ich es täte. Es gibt aber diverse andere Gewürzmischungen dort, die sicher auch eine ganz besondere Note zaubern, London Apple Pie zum Beispiel oder Hot Vanilla, wer mag, kann sich einfach selbst durch den Shop stöbern. Simpler Kardamom tut es aber natürlich auch. Und hier das Rezept im Überblick.

Ihr braucht:

– 200 g Butter
– 500 ml Milch
– 1 Würfel Hefe
– 180 g Zucker
– 1 TL Salz
– 1/2 TL Kardamom (optional)
– 750 g Mehl
– 1 EL gemahlener Zimt
– 1 Ei
optional: Hagelzucker zum Bestreuen

Schwedische Zimtrollen oder Kanelbullar – so geht’s

  1. Die Hälfte der Butter in einem Topf zerlassen, die Milch zugeben und vorsichtig erwärmen (die Mischung sollte handwarm sein, nicht heißer!). Zucker zugeben, Hefe hineinbröckeln und auflösen.
  2. Mehl, Salz, ca. 100 g Zucker und Kardamom vermengen und mit der Milch-Buttermischung zu einem glatten Teig verarbeiten. Der Teig ist fertig, wenn er sich leicht vom Schüsselrand löst. Mit einem feuchten Tuch abdecken und ca. 30 Min. an einem warmen Ort gehen lassen.
  3. Teig erneut durchkneten und dann auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen. Die restliche, zimmerwarme Butter darauf verstreichen.
  4. Den restlichen Zucker mit dem Zimt vermengen und darauf streuen. Den Teig längs aufrollen und in 1 – 2 cm breite Scheiben schneiden. Die Scheiben auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und weitere 30 Min. gehen lassen.
  5. In der Zwischenzeit den Backofen auf 230 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Dann das Ei mit der Gabel verquirlen und die Schnecken damit bestreichen. Evt. mit Hagelzucker bestreuen und ca. 10 Min. im vorgeheizten Ofen goldbraun backen.

 

Das Rezept reicht für ca. 32 Schnecken. Falls ihr sie nicht an einem Tag esst, könnt ihr sie hervorragend einfrieren.

Meine fleißigen Helfer hatten die Zimtrollen allerdings schnell verputzt.

Kanelbullar – schwedische Zimtrollen
Kanelbullar – schwedische Zimtrollen

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