Es war einmal eine alte Kommode, die schon richtig was gesehen hatte, in ihrem langen Leben. So ganz genau wusste niemand, wie alt sie wirklich war. Ihre Besitzer hatten sie einfach im Keller vergessen. Im Keller dieses mindestens ebenso alten Hauses, das viele vielleicht abgerissen hätten. Nicht modern genug, nicht groß genug, es waren diese Zeiten, in denen immer alles nigelnagelneu sein sollte und zwei Personen mindestens soviel Platz für sich beanspruchten, wie früher eine sechsköpfige Familie.

Es gab nicht viel Hoffnung

Die alte Kommode hatte also nicht viel Hoffnung für sich und ihr Haus. Dabei waren sie stets zuverlässig gewesen, hatten sogar einen Weltkrieg zusammen überstanden und wünschten sich nichts mehr als nette, neue Besitzer, nachdem die alten fortgegangen waren.

Und tatsächlich: Während in der Nachbarschaft sogar Häuser abgerissen wurden,
die noch in besserem Zustand waren, als das alte Häuschen, in dem die Kommode lebte, hatten die beiden richtig Glück.

Eine junge Familie kaufte das alte Haus und dachte gar nicht daran, es abzureißen. Es war der Familie egal, dass das Haus etwas kleiner war als andere und auch nicht so komfortabel. Die Familie mochte das Haus, das mal mit soviel Liebe gebaut worden war. Und auch die Kommode sollte bleiben, so entschied die Familie.

Vielleicht könnte man sie wieder schick aufmöbeln
und sogar vom Keller zurück ins Wohnzimmer befördern …
Nun, da war die Familie vielleicht doch etwas zu optimistisch gewesen. Einige Teile der Kommode waren doch schon sehr altersschwach und so leicht nicht wieder herzustellen. Also bekam die Kommode eine völlig neue Aufgabe, an der frischen Luft. Und das gefiel ihr gut, zum ersten Mal in ihrem Leben stand sie im Grünen und konnte sich höchstpersönlich davon überzeugen, wie das mit dem Wetter in Norddeutschland so war.

Regelmäßig kamen lustige Tiere vorbei, die sich mit ihr unterhielten, und das Holz, das jetzt in der Kommode wohnte, hatte auch spannende Geschichten zu erzählen. Also lebten Kommode und Haus noch viele Jahre glücklich zusammen und fanden, dass sie es sehr gut getroffen hatten.

Doch sehen Sie selbst:

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