Wenn frau den Besuch beim gutaussehenden Fleischer ihres Vertrauens als eines der Highlights im Alltag zwischen Windeln und schmutzigen Socken empfindet – dann ist es soweit. Dann hat sie das, was nic einen Ehe-Kater nennen würde. Das praktische am Ehe-Kater: Er funktioniert auch in Abwesenheit von Ehe ganz vorzüglich. Da reicht nämlich schon eine lauwarme Beziehung, aus der die Luft im Laufe der Jahre mit einem ganz leisen pffffffffffffff entwichen ist.

Ein weiches g macht noch keinen Hollywood-Star

Genau so eine Ehe oder eben Beziehung (in diesem Fall ist das mal eins) führt auch Angela. Während ihr Mann sich weitgehend durch die Unfähigkeit, Geschirr in die Spülmaschine zu stellen, auszeichnet, ist Angela vor allem im Dienste des gemeinsamen Nachwuchses tätig.
Wichtig: Angela möchte gern Anjela genannt werden. Das weiche g in ihrem Namen soll an Hollywood-Heldin Angelina Jolie erinnern – leider bringt es auch Hasi3Dnicht mehr Glanz in ihr beschauliches Dasein am Rande der Großstadt. Und so müssen andere Maßnahmen zur Reanimation der Lebenslust her.
Ob es der energetisierende Besuch bei einer Heilpraktikerin ist oder vielleicht doch nur der Charme des besagten Fleischers – tatsächlich nimmt Angelas Leben im Laufe der Geschichte wieder ordentlich Fahrt auf. Nicht unbedingt immer in die geplante Richtung, aber in jedem Fall auf sehr unterhaltsame Weise.

Erstling mit Händchen für Situationskomik

Und das liegt vor allem daran, dass Sandra Girod, die Autorin von „Nenn mich nicht Hasi!“ ein wunderbares Händchen für Sprach- und Situationskomik hat. Ich habe „Hasi“ in kürzester Zeit verschlungen, mich dabei keine Sekunde gelangweilt und vor allem die Protagonistin sehr ins Herz geschlossen.
Klar, dass ich mich jetzt schon darauf freue, hoffentlich bald weitere Geschichten aus Sandras Feder lesen zu dürfen. Im Erst-Beruf ist Sandra Girod übrigens Journalistin. Sie arbeitete u. a. für Zeitschriften wie Petra, Für Sie und Laura.

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Die Einzelheiten
Sandra Girod –
Nenn mich nicht Hasi!
Roman – Blanvalet Paperback,
318 Seiten
14,99 € [D], 15,50 € [A], 21,90 CHF
ISBN 978-3-7645-0513-4
Natürlich auch erhältlich bei Amazon

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13 Kommentare

  1. Hab ich jetzt mal direkt geladen. Weil es nach alltäglichen Durcheinander klingt. Und alltägliches Durcheinander hat einen ganz besonderen Charme. #magich

    1. na, da bin ich aber sehr gespannt, was so ein relativ-klassischer Frauenroman mit dir macht – jenseits von Frühjahrsputz und Servietten-Stapeln :D

      1. Da mach dir mal keine Sorgen! Ich hab das schon getestet. In wohldosierter Form scheut mich so ein Frauenroman üüüüüüberhaupt nicht. Mit Persönlichkeitsveränderungen ist nicht zu rechnen. :-)

        1. Sorgen mach ich mir um dich eh nicht – du hast den real-life-Härtetest mit nicmag und unternehmerhandbuch ja auch mit Bravour gemeistert :)

    1. Liebe Sandra.
      Weil Ostern war und das thematisch quasi passte, hab ich deinen Roman glatt mal vorgezogen. Ich glaube, ich muss dir nicht mehr sagen, dass die Kapitel einfach so vor sich hinfliegen. Keine Seite verbleibt ohne Schmunzeln. Das hast du bestimmt schon oft gesagt bekommen. Mir hat dein Buch im Wesentlichen gut gefallen, weil das eigentliche Thema (auf dem zweiten Level, es ist immer da) ein Ernstes ist. Zusätzlich verzichtest du auf das übliche Lifestyle BlaBla. Das gefällt mir sehr. Das Ende empfinde ich gerade zu melancholisch schön. Alles bleibt, kein Unglück geschieht, alles ist wunderbar.
      Dein unbekannter Leser

    2. Oh, Andschela, ich hab mich köstlichst amüsiert, zumal ich sämtliche Schauplätze im alstertal als unmittelbar betroffene sowas von persönlich kenne. Aber statt den Metzger auf dem Markt zu konsultieren, muss ich ja nach unserere Meridian-Aqua – Akrobatik meine Mamma bespassen. Darüber sollte auch mal ein Buch erscheinen. Kaum sind die Kinder aus den Windeln und die Pubertät kann wieder lächelnd als “Phase” gesenen werden, da werden die eigenen Eltern dement und Frau ist wieder gefordert zwischen fliegender Hitze samt schwindender Jugend und “Null bock auf Falten und Joballtag” auch noch die siechen Erzeuger zu päppeln. Alles geht von hinten los. Und täglich grüßt…dadadada Spa… schreib weiter- was immer, ich les es garantert! deine Mitplanscherin

  2. Lieber unbekannter Leser,

    stelle dir eine Autorin vor, die lächelnd vorm PC sitzt. Die ihr Manuskript tausend Mal in die Ecke pfeffern wollte. Und die sich jetzt denkt: Es war die Mühe dann wohl doch wert.
    Herzlichst,

    Sandra Girod

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