Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen und euch so geht, ich für meinen Teil bin der altmodischen Ansicht, dass der erste Schulranzen für einen Zeitraum von vier Jahren angeschafft wird. Nach dem Ende der Grundschulzeit habe ich dann Verständnis dafür, dass Pferdchen in rosarot vielleicht nicht mehr so endcool sind. Da lasse ich mit mir über Neuanschaffungen verhandeln. In dieser Verhandlungsphase befinden wir uns gerade mit meiner freundlichen Co-Autorin, deren Scout-Ranzen sich jetzt seit dreieinhalb Jahren tapfer schlägt. Genauso wie mein eigener damals, als … aber lassen wir das.

Schulranzenkauf im Jahr 2013 …

Nun stand im Sommer auch die Einschulung meines blonden Profi-Testers an. Gemeinsam mit der wunderbaren Oma väterlicherseits absolvierten wir ein aufwändiges Auswahlverfahren für seinen Ranzen. Die Wahl fiel auf ein Modell der  Firma McNeill, im Rennwagen-Design, mit allerlei Zubehör, wie Trinkflasche, Brotdose, Federtasche, Bastelmäppchen, Turnbeutel. Die wunderbare Großmutter bezahlte das gute Stück, wenn ich es richtig erinnere wanderten so um und bei 220 Euro über den  Tisch.

Ich bemühe mich ja wirklich sehr, solche Summen nicht mehr in Mark umzurechnen. Das macht irgendwie alt finde ich. Allerdings kann es bei Beträgen dieser Größenordnung schon mal passieren, so ganz heimlich jedenfalls. Denn hey – wir reden hier von einem Ding, das im Wesentlichen aus Plastik und Polyester gefertigt ist. Aber lassen wir das.

Wer ist diese Pfeife?

Die Einschulung
Die Einschulung

 

Der junge Mann wurde also im August eingeschult. Er sah und sieht ausgesprochen schnittig aus, wenn er mit dem Ranzen losmarschiert. Er kann schon ziemlich gut lesen, schreiben und rechnen – Also jede Menge Grund zur Freude.

Und dann das (Melodie vom Weißen Hai): Der junge Kollege kam heute fröhlich nach Hause und verkündete: M. hat meinen Ranzen kaputtgemacht.

Fragen über Fragen: Wer ist die Pfeiffe? Wie ist das passiert? Was hat er genau gemacht? Und natürlich: zeig mal her, kann man das reparieren?

Zumindest die letzte Frage klärte sich schnell: Nein, kann man nicht.

Reparieren? Nö …

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Jedenfalls nicht mit dem vorhandenen Material …
Hmpf, was tun? Die Eltern von M. verklagen (keine Lust), den Hersteller verklagen (warum nicht?), ein bisschen rumjammern (och nö).
Letztlich entschied ich, zunächst mal das werte Internet zu befragen, wie es denn mit Ersatzteilen aussieht. Der Ranzen an sich sieht ja noch tadellos aus.

Es ist halt nur ein Eckchen an diesem Plastik-Steck-Verschluss abgebrochen.Und siehe da: Die Firma McNeill hat natürlich eine Heimseite und auch eine Mail-Adresse, an die man sich wenden kann. So sollte es geschehen.

Das Ersatzteil für den McNeil-Ranzen
Das Ersatzteil für den McNeill-Ranzen

Ich schrieb also flink eine Mail, schilderte den Vorfall, ebenso wie meine Zweifel daran, ob dieser Ranzen überhaupt robust genug ist, vier Jahre zu überstehen. Wenn er denn schon nach vier Monaten einen einzigen, stümperhaften Öffnungs-Versuch, von Pfeiffe M. nicht unbeschadet übersteht. Und ich fragte höflich, ob und zu welchem Preis es ein Ersatzteil gebe.

Top-Kundenservice

Was soll ich sagen, es dauerte exakt 14 Minuten, da traf folgende Antwort ein:

Sehr geehrte Frau nicmag,

gerne senden wir Ihnen das Ersatzteil aus Kulanzgründen kostenfrei zu.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr McNeill Service Team

Alle Achtung, das ist nicht nur schnell, das ist auch tatsächlich kulant und das, was man allgemein als guten Kundendienst bezeichnet. So gesehen hat der Kundenservice dieser Ranzen-Firma den Alltags-Test eindeutig bestanden.
Was man von dem Ranzen selbst so spontan jetzt nicht sagen kann.

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Aber: er bekommt auf jeden Fall noch die Chance, die restlichen dreieinhalb Jahre seiner anvisierten Lebenszeit unbeschadet zu überstehen. Wir sind ja nicht nachtragend. Und natürlich halten wir Sie und euch auf dem Laufenden. Sowohl über das zu erwartende Ersatzteil als auch über dessen Montage-Freundlichkeit. Und natürlich über den weiteren Werdegang des McNeill nebst seines Besitzers. Ehrensache.

In diesem Sinne: Einen gelungenen Abend

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5 Kommentare

  1. Ich bin begeistert! Nachdem mein Großer sich ja ein Jahr an der Grundschule gespart hatte, sind wir relativ schadlos und mit dem Erstranzen da durch gekommen. Aber schön zu lesen, dass es doch noch Kundenservice hier und da zu erfahren ist.

    VG Christine

    Ps. Herrlich zu lesen war die kleine Geschichte, mit so einigen Schmunzelstellen…

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