Vor einiger Zeit berichtete ich bereits in der FUNK UHR über Jacqueline Straub. Eine bemerkenswerte Theologiestudentin mit klar definierten Zielen. Bei nicmag gibt es jetzt eine aktualisierte und erweiterte Version ihrer Geschichte.


pictureAuf den ersten Blick ist sie eine junge Frau wie viele andere. Jaqueline Straub (23) geht tanzen, malt und liest gern. In ihrer Freizeit boxt sie in einem Boxclub. Jacquelines Berufswunsch allerdings ist ziemlich einzigartig. Die Theologiestudentin möchte Priesterin werden! „Das würde meinen Glauben vollkommen machen“, erklärt sie. „Ich bewundere jeden Pfarrer, der vorn in der Kirche steht, predigt und die Eucharistie feiern darf. Ich würde so gern Kinder taufen. Oder Ehen schließen. Für mich ist das mehr als ein Beruf, eine Berufung. Ich liebe die Kirche einfach.“ Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen, schrieb die Freiburgerin 2011 einen Brief an Papst Benedikt XVI., als dieser in Deutschland war. Der Brief wurde im Büchlein „Freiburg begrüßt Benedikt XVI.“ (Herder Verlag) veröffentlicht. „Mir war klar, dass er keine Zeit haben würde zu antworten, und er war und ist auch viel zu konservativ, um Frauen den Weg ins Priesteramt zu ermöglichen. Dennoch verehre ich ihn sehr und hoffe, er schenkt uns noch viele Bücher, nachdem er im vergangenen Jahr vom Amt zurückgetreten ist.“

Familie oder Kirche?

Als 15-Jährige entdeckte Jacqueline Straub in einem christlichen Jugendcamp ihre Liebe zum Glauben und der katholischen Kirche. Ein Konfessionswechsel käme für sie nicht infrage: „Ich möchte in meiner Kirche etwas verändern. Wenn Frauen Priesterinnen werden dürften, wäre das ein Zeichen für eine Erneuerung.“
Wenn Jacqueleline Straub sich zwischen der Kirche und einer möglichen Familie entscheiden müsste, würde sie auf Ehemann und Kinder verzichten. Allerdings fürchtet sie nicht, dass sie in diese Entscheidungsnot geraten könnte: „Bevor die katholische Kirche Frauen als Priesterinnen zulässt, denke ich, dass zuerst das Zölibat aufgehoben werden würde, das wäre der erste Schritt. Deshalb mache ich mir in diesem Punkt keine Sorgen.“ Jacqueline ist allerdings auch Realistin genug, nicht mit einer solchen Revolution der Kirche zu rechnen. Auch nicht unter Benedikts Nachfolger Papst Franziskus.

Ein Hoch auf Papst Franziskus

Über ihn sagt sie: „Papst Franziskus habe ich sofort bei seinem Amtsantritt am 13. März 2013 ins Herz geschlossen. Als ich hörte, dass er aus Südamerika stammt und sich den Namen „Franziskus“ gibt, wusste ich: Dieser Mann wird Großes bringen. Und er wird der Kirche neuen Glanz geben. Ich finde, dass er bis jetzt schon Großes geleistet hat. Er predigt nicht nur, sondern handelt auch danach. Er ist mit vollem Herzen und voller Tatendrang bei den Menschen – danach sehnen sich heutzutage viele. Franziskus ist kein liberaler Reformer, doch er stößt Reformen an, die zuvor als undenkbar galten. Er wird die Kirche nicht komplett neu gestalten, sondern er will zu den Wurzeln zurückkehren. Das ist nicht liberal, sondern radikal.
In seinem kurzen Pontifikat hat er viele Menschen überrascht. Viele hatten sich von Rom abgewandt, da sie damit nur Hierarchie und Protz in Verbindung brachten. Nun blicken immer mehr Menschen nach Rom und sind gespannt, mit was uns Franziskus morgen überraschen wird.

Die neue Bescheidenheit

Keiner dachte mehr daran, dass die Katholische Kirche so bescheiden, demütig und dynamisch sein kann. Franziskus zeigt uns bei jedem seiner Auftritte, dass genau das Kirche ist. Kirche darf nie vergessen, weshalb sie Kirche ist: Jesus Christus ist unser Grund und unser Ziel. Und da Christus selbst zu den Menschen ging und keinen ausschloss, ist das auch die Pflicht der Kirche ebenfalls. Zudem schätze ich an Franziskus seine bescheidene Art und die Idee einer armen Kirche für die Armen. Das tut ihr gut und macht sie glaubwürdig in ihrem Handeln. Er hat schon viel bewegt und wird auch in Zukunft vieles bewegen – vielleicht auch mehr, als es dem einen oder anderen recht ist. Papst Franziskus tut der Katholischen Kirche gut.
Franziskus macht uns – vor allem im Westen – immer wieder darauf aufmerksam, dass in anderen Teile der Erde unsere Mitmenschen Not leiden, hungern und mit den Folgen von Krieg und Folter leben müssen. Er fordert uns auf, den Blick für Gerechtigkeit, Armut und Unheil nie zu verlieren und stets dorthin zu sehen, wo Hilfe benötigt wird. Was klar ist: Papst Franziskus wird Veränderung bringen. Auf seiner Agenda stehen zu allererst die Menschen, die in Not sind. Andere theolgoische Debatten wie das Zölibat oder das Frauenpriestertum spielen weniger eine Rolle. Ob und in welchem Ausmaß in diesen Bereiche eine Veränderungen kommen wird, da müssen wir uns ganz einfach überraschen lassen. Ich freue mich auf weitere Jahre mit dem radikalen und zugleich barmherzigen Mann aus dem Vatikan. Lang lebe Papst Franziskus!“

Medien als Alternative

Nachdem sie zunächst vorhatte, Pastoralreferentin zu werden, liebäugelt die Studentin inzwischen mit einer journalistischen Karriere. „Ich möchte wirklich etwas bewegen, und das ist sicher leichter mithilfe der Medien als in einer Gemeinde. Wunderbar fände ich zum Beispiel, wenn der Kinderkanal sich mehr christlichen Themen widmen würde“, erklärt sie. Jacquelines Kommilitoninnen stehen ihren Ideen übrigens sehr unterschiedlich gegenüber: „Es gibt viele, die mich verstehen und unterstützen. Aber es gibt Theologiestudentinnen, die mir ganz direkt sagen: ,Wenn du Priesterin wirst, trete ich aus der Kirche aus.‘ Das ist mir ehrlich gesagt viel zu radikal.“

copyright by meli-photodesign
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Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von Jacqueline Straub. Außerdem ist sie auch bei facebook aktiv, um Dinge, die ihr wichtig sind, öffentlich zum Thema zu machen.

Für die Nutzungserlaubnis der Fotos bedanke ich mich bei meli.photodesign

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8 Kommentare

  1. Spannend, auch für Leute wie ich, die gar nicht in der Kirche sind. Schön zu lesen, dass Glaube auch heute noch eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielt. Dabei finde ich es unwichtig, welcher Religion sie angehören, der Impuls etwas bewegen zu wollen ist das was zählt :-)

    1. Genau so ist es. Ich habe auch mit der Kirche nichts am Hut. Sie bräuchte mehr Menschen wie Jacqueline Straub, die ihr verstaubtes Dasein beleben :)

  2. Jacqueline Straub ist eine aussergewöhnliche junge Frau. Sie trägt die Berufung zur katholischen Priesterin in ihrem Herzen, kennt aber auch die dogmatischen und juristischen Hürden, die noch zu überwinden sind. Unsere Kirche braucht solche engagierten jungen Menschen, welche sie zusammen mit Papst Franziskus (noch) näher zu Christus und zu den Menschen hinführen werden.

  3. Ich freue mich auch, das zu lesen: eine junge Theologiestudentin traut sich, zu dieser Sehnsucht zu stehen. Davon gibt es bestimmt noch viel mehr: Theologinnen, die sich zum priesterlichen Dienst in der Kirche berufen fühlen…
    Ihr Wunsch ist allerdings erfüllbar: in der Alt-Katholischen Kirche. Ich selbst bin alt-katholische Priesterin.

    1. Liebe Alexandra! Vielen Dank für deinen Kommentar. Das klingt sehr interessant. Vielleicht magst du mir dazu sogar mal mehr erzählen. Ich könnte mir gut vorstellen, dich und deine Tätigkeit in einem eigenen Beitrag vorzustellen! Viele Grüße Nicole

  4. „Boxende Theologie-Studentin kämpft für Frauen im Priesteramt” (Aargauer Zeitung v. 23.11.2014) – „Frau will Priesterin werden: Gott hat mich berufen” (NZZ v. 09.06.2015) – das sind Schlagzeilen, die man nun wirklich nicht jeden Tag liest, und zugleich Meldungen, die zu Widerspruch und Kritik, aber auch zu wertschätzender Reflexion und Diskussion einladen.

    Liebe Jacqueline,

    2011 hast Du Papst Benedikt XVI. anlässlich seines Deutschlandbesuches einen Brief geschrieben, der zugleich in einem Buch zum Papstbesuch erschienen ist. Darin schreibst Du: „Ich würde so gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden. Mit größter Überzeugung und ganzer Liebe zu Gott und zur Kirche möchte ich diese Berufung leben und ausführen.“

    Wer sich Deinen Lebensweg anschaut, der merkt schnell, dass er es hier nicht mit einer „religiösen Spinnerin“ zu tun hat, sondern mit einer hochgebildeten Dame, die für Christus und seine Kirche brennt. Deinem Brief an Papst Benedikt XVI. sind viele Jahre der Glaubensvertiefung und der Gotteserfahrung vorausgegangen. Das Vorbild Deines Heimatpfarrers, Begegnungen bei einem Sommerlager und Pilgerfahrten nach Rom, Assisi und Taizé haben Dich in Deinem Glauben und in Deiner Liebe zu Gott gestärkt. Beeindruckt hat mich auch Deine Treue zur Kirche. Wegen Deines Wunsches, Priesterin zu werden, hast Du kurz darüber nachgedacht, zur evangelischen Kirche zu wechseln. Schließlich hast Du Dich aber dagegen entschieden, weil Du die römisch-katholische Kirche so sehr liebst. Folglich möchtest Du nach Abschluss Deines Theologiestudiums eine journalistische Ausbildung beginnen und Dich in den Medien öffentlich für die Kirche einsetzen, um das positive Image der Kirche zu stärken.

    In der „Neuen Züricher Zeitung“ (vom 09.06.2015) war neulich von Dir zu lesen: „Weder kirchenrechtlich noch dogmatisch spreche etwas gegen Frauen im Priesteramt. Auch die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils sei klar gewesen: Jegliche Diskriminierung verstoße gegen den Willen Gottes. Wer kann sich denn anmaßen, zu sagen, dass Gott nur Männer beruft?“

    Liebe Jacqueline,

    im Ergebnis teile ich Deine Meinung leider nicht. Ich möchte Dir aber darlegen, warum ich der Überzeugung bin, dass die Berufung der Frau in der Kirche nicht das Priestertum ist.

    1. Falsches Berufungsverständnis

    Dein Hinweis, jegliche Diskriminierung verstoße gegen den Willen Gottes, lässt bereits durchscheinen, was für ein Berufungsverständnis Du hast. Du redest von „Diskriminierung“: Gott beruft den A, aber nicht den B – das ist doch ungerecht, so denken wir.

    Wenn wir ehrlich sind, handelt Gott aber genau so in der Geschichte. Er erwählt das Volk Israel – nicht um die anderen Völker zu benachteiligen oder zu „diskriminieren“, sondern um gerade in diesem einen Volk allen Menschen das Heil zu bringen (vgl. Gen 12,3). In ähnlicher Weise geschieht dies in Jesus Christus: Gott wird Mensch, das heißt: Gott wird konkret. Er erwählt den kleinen Ort Bethlehem, um in die Kontingenz dieser Geschichte einzutreten – nicht, weil er etwas gegen Jerusalem hat, sondern um die Verheißungen der Väter zu erfüllen. Gott erwählt Maria zu seiner Mutter – nicht, weil er etwas gegen alle anderen Frauen in Palästina oder auf der ganzen Welt hat, sondern weil er sein Heil gerade in diesem jüdischen Mädchen erfüllen möchte.

    Und genauso erwählt Christus nach der langen Nacht des Gebetes (Lk 6,12) aus seinen Jüngern „die, die er wollte“ (Mk 3,13). Der Messias erwählt die zwölf Apostel nicht, um seine Jüngerinnen zu „diskriminieren“ oder weil er ihnen keine besondere Berufung zutraut. Ganz im Gegenteil: Die Jüngerinnen spielen eine ganz zentrale Rolle im Leben Jesu. Sie begleiten den Herrn und unterstützen ihn und seine Jünger mit dem, was sie besitzen (Lk 8,3). Der Herr wird ihren Dienst besonders schätzen. Später werden (allein) sie es sein, die man unter dem Kreuz findet. Und: Sie werden zu die Erstzeuginnen der Auferstehung. Gott erwählt immer konkrete Personen – nicht, um zu diskriminieren, sondern in ihnen sein Heil zu offenbaren.

    2. Falsches Amtsverständnis

    Dies führt uns zu der Frage: Warum erwählt Jesus gerade Männer, um in seiner Kirche den spezifischen Dienst des Priestertums wahrzunehmen? Warum erwählt er keine Frauen? Warum gibt er nicht wenigstens seinen treuen Jüngerinnen Maria, Johanna oder Susanna ein Amt in der Kirche? Oder hat dieser Jesus von Nazareth, der Dämonen austreibt, mit jüdischen Vorschriften bricht und aus dem Tempel Händler und Geldwechsler verscheucht, Angst vor den patriarchalischen Strukturen seiner Zeit?

    Johannes Paul II. schrieb hierzu in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ (Nr. 26) im Jahr 1988: „Wenn Christus nur Männer zu seinen Aposteln berief, tat er das völlig frei und unabhängig. Er tat es mit derselben Freiheit, mit der er in seinem gesamten Verhalten die Würde und Berufung der Frau betonte, ohne sich nach den herrschenden Sitten und nach der auch von der Gesetzgebung der Zeit gebilligten Tradition zu richten. Daher entspricht die Hypothese, er habe Männer zu Aposteln berufen, indem er der damals verbreiteten Mentalität folgte, ganz und gar nicht der Handlungsweise Christi.“

    Warum aber bindet Gott das Priestertum, also das „Voraus Christi vor seiner Kirche“, gerade an das männliche Geschlecht Jesu? Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, müssen wir uns ein wenig dem Begriff „Sakrament“ nähern. Gott spricht nämlich immer in Sakramenten zu uns. Er erwählt Realitäten dieser Welt und macht sie zum Ausdruck einer tieferliegenden Realität, so auch im Priestertum Jesu Christi, das er Männern anvertraut hat: „Das Priestertum ist keine Chance, und darum entspricht ihm auch kein Recht. Es ist, theologisch gesehen, keine Privilegierung irgend jemandes, sondern als Sakrament Ausdruck der geschichtlichen Treue der Kirche zu ihrer Herkunft, die gerade in ihrer geschichtlichen Zufallsgestalt konkreten Ausdruck von Gottes Handeln an den Menschen ist.“ (Joseph Ratzinger)

    Es geht bei der Erwählung von Männern also nicht um die Kategorien von Würde, Wert, Heiligkeit, pastoraler Eignung oder theologischer Qualifikation. Denkt man auf dieser Ebene, erscheint die Nichtzulassung von Frauen zur Weihe gleichsam grotesk: Man weiht Männer zu Priestern, die pastoral zum Teil weniger begabt sind, und lässt jene Frauen „im Regen stehen“, die das Wort Gottes viel wirkmächtiger verkünden und Christus viel brennender in ihrem persönlichen Leben verkörpern könnten? In der Tat: Denkt man rein funktional, wäre die Nichtzulassung von Frauen zur Weihe sinnlos und sogar dumm. Doch das Priestertum ist keine „Funktion“, sondern die sakramentale Darstellung des Voraus Christi vor seiner Kirche eben durch das Mann-Sein des Mannes – nicht weil dieses Mann-Sein besser, heiliger oder geeigneter für das Priestertum ist, sondern um das Mann-Sein des Mannes zum Ausdruck des Voraus Christi vor seiner Kirche werden zu lassen.

    3. Falsches Geschlechterverständnis

    Würde man in einem modernen feministischen Wörterbuch das Stichwort „Theologie der Frau“ nachschlagen, würde man dort vermutlich den Verweis finden: „siehe Theologie des Mannes“ bzw. „siehe Theologie des Menschen“. In einem christlichen Wörterbuch sähe dies anders aus. Es gäbe keinen bloßen Verweis auf den Mann oder Menschen, sondern einen eigenen Abschnitt über die spezifische Würde und Berufung der Frau. Hieran mag man bereits erkennen, wer das Spezifikum des Frau-Seins besser verstanden hat …

    Die christliche Lehre vom Menschen kennt eine Gleichrangigkeit und Gleichwertigkeit von Mann und Frau, allerdings keine „Gleichheit“ oder Egalität wie der moderne Feminismus, der die Geschlechterdifferenz und damit das Frau-Sein der Frau einfach leugnet. Mann und Frau sind gleichrangig und gleichwertig, allerdings nicht das Gleiche. Vielmehr gibt es eine Differenz der Geschlechter, die sogar so fundamental ist, dass gerade unser Geschlecht das Merkmal ist, welches uns als Menschen am stärksten prägt und voneinander unterscheidet. Und gerade in dieser Geschlechtlichkeit, die wir nicht einfach wählen können, sondern die uns vorgegeben ist, will Gott unser Heil bewirken: in der spezifischen Berufung des Mannes und in der spezifischen Berufung der Frau.

    Was ist diese spezifische Berufung der Frau? Eine Antwort darauf gibt uns Maria, die gleichsam das archetypische Urbild der Kirche ist. Es ist die Berufung zur Jungfrau, Braut und Mutter. An Maria wird ersichtlich, dass der priesterliche Dienst der Frau in dieser Welt weder einer besonderen Weihe bedarf noch in bestimmten Funktionen des Weihepriestertums besteht (Paul Evdokimov), sondern sich in ihrem Frau-Sein erfüllt: Sie ist ganz die Empfangende, die Hörende, die Mutter, die Jesus den Glauben mit auf den Weg gibt, die Betende, die Tröstende und die Glaubende. Die Berufung Mariens erfüllt sich nicht darin, dass sie Päpstin, Bischöfin oder Priesterin geworden ist, sondern dass sie heilige Jungfrau, Braut und Mutter ist.

    4. Die Kirche braucht eine eigene „Theologie der Frau“.

    Die Differenz der Geschlechter gehört zu Schöpfungsordnung Gottes. Im Mann-Sein des Mannes kommt dabei etwas anderes zum Ausdruck als im Frau-Sein der Frau. Mann und Frau sind Menschen gleichen Rechts und gleicher Würde, aber mit einer je anderen Aussage der einen Wirklichkeit Gottes. Leider hat es die Kirche in der Vergangenheit nicht immer geschafft, diese Wahrheit zum Leuchten zu bringen: „Die Präsenz des Weiblichen ist in der Kirche nicht so sehr herausgestellt worden, weil die Versuchung des Machismo keinen Raum dafür gelassen hat, den Platz sichtbar zu machen, der den Frauen in der Gemeinschaft zusteht“ (Papst Franziskus). Hier wäre es an der Zeit, die eigene Würde und Berufung des Weiblichen in der Kirche neu herauszustellen. Johannes Paul II. hat mit seinem Schreiben über die Würde der Frau („Mulieris dignitatem“, 1988) und seinem Brief an die Frauen (1995) bereits zwei wichtige Zeichen gesetzt.

    Liebe Jacqueline, mit den Worten der Theologin Jutta Burggraf möchte ich Dir Mut machen: „Natürlich ist es den Frauen nicht verwehrt, Ämter und Positionen – auch im Raum der kirchlichen Institutionen – innezuhaben. Hier stehen sie den männlichen Laien nicht nach, und sie haben längst bewiesen, dass auch sie zu Organisation und Leitung fähig sind. Doch im Angesicht Gottes ist das nebensächlich. Eine Frau, die sich selbst und Christus treu zu sein versucht, wird ihre Autorität ohnehin nur wollen, um sich für das Glück der anderen verausgaben zu können. Und wie wird nie vergessen, dass es die Heiligkeit ist, die einem Menschen Wert verleiht – nicht die Anerkennung dieser Welt.“

    Gott behüte Dich!

    Georg Dietlein

    1. Vielen Dank für deine Worte, lieber Georg. Ich werde Jacqueline darauf hinweisen, dass du ihr hier so ausführlich geschrieben hast. Herzliche Grüße Nicole, von nicmag.de

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